Ä Miesel im Hiesel“ und „ein Kormoran im Fischlift“: der Stubenabend des Heimatpflegevereins verbindet Fakten mit großen Gefühlen.
Am Mittwoch, den 29. Januar 2025, verwandelte sich das Katholische Gemeindehaus in Weisenbach in einen Ort der Begegnung, des Genusses und der Kultur. Der Heimatpflegeverein lud zum traditionellen Stubenabend ein, der bis auf den letzten Platz gefüllt war und sowohl kulinarische als auch „kulturelle Leckerbissen“ bot.Ela Rhein-Hürst, die zum ersten Mal im Katholischen Gemeindehaus als 1. Vorsitzende die Gäste begrüßte, eröffnete den Abend mit herzlichen Worten. Der Stubenabend war zugleich ein „Tauffest“ für die neue Verwaltung des Vereins, die sich mit frischen Ideen präsentierte.Der Duft von Räucherschinken erfüllte zu Beginn den Saal und lockte die Gäste zu einer reichhaltigen Versperplatte. Für Vegetarier gab es eine schmackhafte Alternative mit Bibbeleskäs und Pellkartoffeln. Traditionell wurde dazu ein Häffele Most serviert, das die Gaumen der Besucher erfreute.Das kulturelle Programm des Abends war ein gelungener Mix aus Technik, Fakten und Emotionen. Werner Schoch, der für die Öffentlichkeitsarbeit bei der EnBW in Forbach zuständig ist, hielt drei spannende Vorträge. Er berichtete über das neue Kraftwerk und die Kavernen, die 2026 die alte Anlage des Rudolf Fettweiß Werkes ablösen werden. Mit beeindruckenden Fakten zur Energiewende und der Stromerzeugung im Berg zog er die Zuhörer in seinen Bann. Ein 5 km langes Tunnelsystem, das 2,4 Millionen von Badewannen fassen könnte, und eine 350 m (fast) senkrecht nach unten führende Wasserleitung zur Turbine verdeutlichen die immense Kraft der neuen Anlage. Da mit dem Pumpspeicherkraftwerk überschüssiger Strom gespeichert werden kann, sind solche Anlagen, neben Batteriespeichern, wichtige Bestandteile der Energiewende.Ein weiteres Thema war der Bau der Schwarzenbachtalsperre von 1922 bis 1926. Historische Aufnahmen zeigten die harte und gefährliche Arbeit, die mit 14 tödlichen Unfällen einherging. Ein Schräglift transportierte täglich 180 Tonnen Baumaterial vom Bahnhof Raumünzach zur Baustelle. Die entstehende Arbeitersiedlung brachte einerseits Beschäftigung für die Einheimischen, andererseits auch italienische Facharbeiter mit ihrem Know-How. Neben der Baustelle entstand eine kleines „Arbeiterdorf“, selbst an ein Kino hatte man gedacht. Einige der Bauwerke wurden später an anderer Stelle wieder aufgebaut und genutzt, so wie die alte Turnhalle in Hilpertsau.Im letzten Teil seines Vortrags sprach Schoch über den Fischlift in Forbach, der zur Wiederansiedlung des Lachses in seinen ursprünglichen Laichgebieten um Baiersbronn dient.Für die musikalische Untermalung und emotionale Momente des Abends sorgte der Liedermacher Christoph Merkel. Mit einfühlsamen wie unterhaltsamen Texten in Forbacher Mundart begeisterte er das Publikum. Seine Texte stammen zum Teil aus dem Nachlass von Merkels Vater, dem Mundartdichter Burkhard Merkel. „Sein ausdrucksstarkes und sensibles Gitarren- und Keyboardspiel unterstrich die Liedtexte perfekt. Vor dem inneren Auge der Gäste entstanden so Bilder vom ‚Summa in Forbach‘ oder von von einem ‚Sunnnig Owend‘. Um aber einer ‚Schbinnehuddl‘ oder die ‚Muus im Huus‘ ein musikalisches Denkmal zu setzen, darauf konnten nur Burkhard und Christoph Merkel kommen.“ (Reinhold Bauer, BNN 31.1.2025). Mittlerweile entstand eine feste ‚Fangemeinde‘, die seine Liedtexte bspw. ‚Eulefelsestadion‘ kräftig mitsang. Die Gäste verweilten noch einige Zeit bei guten Gesprächen und verließen den Abend zufrieden und glücklich. Ein großer Dank geht an alle Unterstützer und Freunde des Heimatpflegevereins, die diesen gelungenen Abend möglich gemacht haben.
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