Dieses im Jahr 1707 erbaute Haus ist mit das älteste im Ortskern von Au. Es wurde um 1740 von den aus Tirol eingewanderten Eheleuten Rupertus Bleyer erworben. Ihr Sohn Martin Bleyer, der 30 Jahre Rechner und Waisenrichter in Au war, übernahm es. Sein Nachkomme, der 19-jährige Hans Georg (Jerg) Bleyer, wanderte 1784 mit den Schwabenzügen nach Ungarn aus und wurde in Tscheb an der Donau sesshaft.
Die Einwanderer bewirtschafteten damals dort das fruchtbare Ackerland, das ihnen die österreichische Kaiserin Maria Theresia für die Neubesiedelung angeboten hatte.
Ein weiterer Nachfahre war der am 25.01.1874 geborene spätere Prof. Dr. Jakob Bleyer, der zwei Jahre Minister und bis zu seinem Tod am 05.12.1933 Abgeordneter im ungarischen Parlament in Budapest war. Er wurde zum Anführer der eingewanderten Ungarndeutschen und kämpfte für die Rechte seiner Landsleute, die anerkannte ungarische Staatsbürger mit gelebter deutscher Kultur und Tradition sein wollten.
Nachdem er 1924 in Erfahrung bringen konnte, dass ein Vorfahre von Au ausgewandert war, hielt er Briefkontakte und besuchte Au.
1934 wurde ein Gedenkstein vor dem Haus errichtet. Viele Ungarndeutsche und Nachfahren von Dr. Bleyer kommen seither in unseren Ort.